Blick auf die Vita und wissenschaftlicher Werdegang

1942 in Schwabach geboren.

Besuch des humanistischen Gymnasiums und Abitur in Schwabach.

Beginn des Studiums, 1 Semester Theologie in Neuendettelsau, dann Theologie, Philosophie und Psychologie in Hamburg, Bonn (incl. kath. Theologie) und Erlangen. Beide theol. Examina in Bayern.

Vikariat in Hamburg-Altona, Studieninspektor am Bugenhagenkonvikt in Hamburg-Othmarschen und Assistent für die Beratung ausländischer Studenten, Magisterkandidaten und Doktoranden an der Theologischen Fakultät der Uni Hamburg, zugleich Assistent bei Prof. Dr. Goppelt (NT), später wissenschaftlicher und langjähriger Assistent bei Prof. D. Dr. Thielicke D.D.

Gründete u.a. mit Thielicke und anderen Mitarbeitern die „Projektgruppe Glaubensinformation“. Organisator und Pressereferent der Projektgruppe bei den Vorträgen im Hamburger Michel „Wer glaubt, denkt weiter“. Mit der Projektgruppe Gefängnisarbeit in Hamburg-Neuengamme (verbunden mit Theorie-Praxisseminaren am Institut für Sozialethik der  Hamburger Universität.).

1974 Dissertation „Theologische Kritik der Vernunft“ (summa cum laude).

Nach der Emeritierung Thielickes Dozent bis 1986 am Institut für Sozialethik der Universität Hamburg, (gleichzeitig Soziologiestudium).

1979 „Theologische Kritik der Moral. Begründungsprobleme der Ethik“.

Als Dozent für Sozialethik u.a. Aufbau eines „Sozialethischen Theorie-Praktikums“: „Die Verantwortung der Christen gegenüber ausländischen Mitbürgern“ im Hamburger Karolinenviertel.  Dialogarbeit mit verschiedenen Moscheen und bundesweite Arbeit.

Gründung und seit 1979 regelmäßige wöchentliche Lehrveranstaltungen des interdisziplinären Medizinethischen Seminars (mit den Mitveranstaltern, dem Neurochirurgen Prof. Dr. Rudolf Kautzky, dem Pädiater Prof. Dr. Boehncke, dem Genetiker Prof. Dr. Meinecke, der Krankenschwester Karin Tost, später auch dem Pädiater Prof. Dr. Ruhrmann, dem Medizindidaktiker Prof. Dr. Kahlke) in Zusammenarbeit mit zahlreichen Wissenschaftlern. Referent bei verschiedenen Medizinethik-Tagungen.

Fortsetzung dieser Seminare als Lehrbeauftragter im FB Medizin der Universität Hamburg seit 1986.

Ab 1986 Studienleiter (und Mitarbeit im Leiterkreis der deutschen Akademien) und stellvertretender Leiter der Evangelischen Akademie Nordelbien, Tagungstätte Bad Segeberg. Schwerpunkte: Bundesweite Theologietagungen, Interdisziplinäre Seminare für Medizinethik. (Die ersten 3 Internationalen Symposien der neugegründeten „Akademie für Ethik in der Medizin“). Tagungen zu Theologie – Naturwissenschaften/ Ökologie, Interreligiöse Tagungen (z.B. anlässlich des Golfkrieges mit dem Patriarchen von Bagdad, Bischöfen aus Syrien, Jordanien, Türkei, Muslimen, Juden). Wirtschaftsethik-Tagungen. Ost-West-Tagungen.

Aufbau (gemeinsam mit Dr. Reimers,  Akademie Hamburg) eines Arbeitskreises „Wirtschaftsethik“ an der Akademie in Hamburg. Gemeinsam mit Vertretern der Wirtschaftswissenschaften, der Unternehmer und Gewerkschaften sowie Kirchenvertretern.

Seit WS 1992/93 Professor für Philosophie, Sozialwissenschaftliche Methoden und Arbeitsweisen, Theologie — die Bezeichnung fasst die Schwerpunkte der bisherigen Arbeit sinnvoll zusammen — am Fachbereich Sozialwesen der Evangelischen Fachhochschule Nürnberg, (jetzt Evangelische Hochschule Nürnberg):

Fortsetzung der Interdisziplinären Medizinethik-Seminare (gemeinsam mit meiner medizinischen Kollegin Prof.in Dr. Gertraud Müller) mit dem Klinikum Nürnberg und verschiedenen Vertretern der Medizinischen Fakultät Erlangen/ Nürnberg.

An der Hochschule Aufbau eines eigenständigen Theologiestudiums (Biblisch-Theologische Ausbildung) v.a. für Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen, in Vernetzung mit Wissenschaftstheorie, Philosophie und biblischer und systematischer Ausbildung).

In diesem Rahmen Institutionalisierung einer regelmäßigen wöchentlichen öffentlichen Vorlesungsreihe über die Jahre an  der Hochschule in Nürnberg im 8-semestrigen aufeinander aufgebauten Rhythmus über Wissenschaftstheorie, Philosophie, Theologie: „Auf der Suche nach Gott … Wissenschaft, Philosophie und Theologie in der Neuzeit“ (2 Semester), „Wer glaubt, denkt weiter … Information über den christlichen Glauben“ (2 Semester), „Die gesellschaftspolitische Verantwortung der Christen heute. Grundzüge der Ethik, Teil 1 und 2“ (2 Semester), „Theologie der Sozialen Arbeit“ (2 Semester). Zahlreiche interreligiöse Veranstaltungen, verbunden mit dem regelmäßigen dreisemestrigen Studien-Schwerpunkt „Interkulturelle Soziale Arbeit“.

Seit Einführung (2003) des Studiengangs „Master of Social Management (MSM)“ zuständig (auch über die Emeritierung hinaus) für „Wissenschaftstheorie“ und „Ethik des Managements“, ferner u.a. Lehrauftrag für „Anthropologie und Ethik“ im Studiengang “Soziale Suchtarbeit“ der Kath. Fachhochschule Köln/ München.

Siegfried Scharrer ist Mitglied der „Akademie für Ethik in der Medizin“ und der „Gesellschaft zur Förderung der Ethik in den Wirtschaftswissenschaften“.

Zentrales Anliegen: Die Suche nach Wahrheit, Fruchtbarmachen des biblisch-hebräischen Ansatzes verbunden mit moderner Wissenschaftstheorie und Entscheidungstheorie, Glauben und Denken, Glauben und Handeln bilden eine untrennbare Einheit. Hebräisch: Wort Gottes = Tat-Wort. Grundnorm: „Jede/jeder hat wie Du einen unverfügbaren Wert. Handle danach!“

Er ist seit 1979 mit Friederike verheiratet und hat drei wunderbare Söhne … mit begabten Partnerinnen und der zauberhaften kleinen Zoé, der reizenden Leonie und der entzückenden Luna.